Über die Verabreichung von Medikamenten, die das Sozialverhalten verändern, kann man streiten. Gut, wenn Medikamente verhindern können, dass der Kinderschänder Kinder schänden möchte und dass der Psycho nachts durch einen Park ziehen und Leute zerstückeln möchte, dann wird wahrscheinlich niemand etwas dagegen haben. Außer vielleicht manch ein Kinderschänder oder Psycho, der diese Medikamente als Eingriff in seine Persönlichkeit empfindet.

Wie aber sieht es mit Medikamenten aus, die das Sozialverhalten nicht ganz so drastisch ändern?  Medikamente mit dem Hormon Oxytocin gehören in diese Kategorie. Diese Medikamente können wohl die Treue zur eigenen Familie erhöhen. Eigentlich sind sie gedacht für Autisten. Was aber, wenn die ungeliebte Ehefrau ihrem Ehemann Oxytocin in den Kaffee schüttet, was wenn die Mutter, die sich ungeliebt fühlt, ihren Teenager-Kindern Oxytocin in die Limo kippt? Oder noch schlimmer, wenn "greißliche" Eltern ihren Kindern das Zeug verabreichen? Sollte man Kindern von schlimmen Eltern nicht genau das Gegenteil verabreichen? Das Gegenmittel wäre auch nicht schlecht, wenn man sich trennen will und nicht traut.

Dummerweise hat Oxytocin eine häßliche Nebenwirkung: Es stärkt zwar die Treue zur Familie, steigert aber das Mißtrauen gebenüber allen Außenstehenden. Wer wissen möchte, wie so etwas endet, der muß sich Serial Mom anschauen.